Samstag, 30. August 2014

Über 500m ...

... habe ich bereits an Filament gedruckt.

Ich habe gestern Inventur gemacht. Für das nächste Projekt (wieder mal ein Geburtstagsgeschenk) benötige ich 75m Filament in unterschiedlichen Farben. Einmal sind es 5m für ein kleineres "Bauteil", an anderer Stelle werden fast 20m auf einmal gebraucht.

Ich habe 22 Farben vorrätig. Das kürzeste Stück misst 2,45m (Robot Silver), das längste ca. 77m (Firetruck Red). Dazwischen gibt es alle möglichen Werte. Natürlich habe ich die Bündel nicht abgewickelt. Stattdessen habe ich die Windungen gezählt und den Durchmesser der Wicklung gemessen. Beides mit π multipliziert ergibt die Länge.

Eingekauft habe ich insgesamt 995m Filament. Davon sind noch 461m übrig, was bedeutet, dass ich seit letzten September ca. 533m Filament gedruckt habe!

22 Farben sind eigentlich zu viel. Die Vielfalt kommt daher, dass man Farben am Bildschirm von einer Webseite gar nicht beurteilen kann. Deshalb muss man sie selbst sehen. Bei unterschiedlichem Licht und bei durchscheinenden Filamenten auch in unterschiedlicher Materialstärke. Ich habe deshalb die mir interessant erscheinenden Farben in einer Länge von 20m bestellt. Ausserdem habe ich mir (leider nicht von Anfang an) angewöhnt, von jeder Farbe die ich erstmalig drucke, ein Musterstück zu drucken. Davon gibt es auf Thingiverse einige:
Andererseits hat man mit der größeren Farbauswahl halt auch eher die richtige Farbe zum zu druckenden Objekt. Es sieht halt auch ein wenig komisch aus, wenn Geister nicht weiß oder Kürbisse nicht orange sind.

Interessanterweise ist auch noch eine Farbe aus der ersten Bestellung vollständig vorhanden. 10m in dunkelgrün (Greenery Green aus dem Rainbow Fun Pack mit 10x10m in unterschiedlichen Farben). Zufälligerweise benötigt ein Bauteil des aktuellen Projekts 10,4m Filament. 11 Windungen mal 0,33m mal π ergibt 11,4m - das sollte also ausreichen.

Zur Reduktion meiner Farbenvielfalt ist das aktuelle Projekt also ideal. Natürlich muss ich ein wenig aufpassen, dass die Farben auch zusammenpassen. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die Farbe Bloomsbury Teal bereits mit dem ersten Bauteil auf einen Rest von 70cm buchstäblich zusammengeschmolzen. Aktuell druckt das zweite Bauteil Mellow Yellow. Davon sind gestern noch 11,4m vorrätig gewesen. Das aktuelle Bauteil benötigt 11,2m Filament. Das sollte also ebenfalls klappen.

Tja und dann passt hier noch ein Ereignis vom Montag gut rein: Im Reprap-IRC hat jemand um Hilfe gebeten, .dwg Dateien in .stl Dateien umzuwandeln. Er mailte mir die Dateien und ich ihm die konvertierten zurück. Daraufhin bot er mir 150m Filament an. Gestern nach der Inventur hab ich ihm dann die Bestellung durchgegeben. 6 verschiedene Farben zwischen 10m und 50m Länge. Mal sehen, ob er Wort hält.

Zum Schluss noch ein Hinweis - es gibt natürlich einen Grund, warum ich hier nicht detaillierter das aktuelle Projekt beschreibe. Ich kann nicht ausschließen, dass die zu Beschenkende das hier nicht mitbekommt. Deshalb gibt's erst nach ihrem Geburtstag ein wenig mehr Details darüber.

Donnerstag, 7. August 2014

Ein Mendel90 im Maßstab 1:2,5


Ende Juni hatte ich die Idee, ein Modell eines Mendel90 3D-Druckers zu bauen. Die Konstruktion dieses Druckers ist vollständig in OpenSCAD gemacht worden. Die Dateien enthalten

  • jede Schraube, Mutter und Beilagscheibe,
  • alle druckbaren Elemente,
  • alle Rahmenteile,
  • alle Stangen, Gewindestangen, Kugel- & Linearlager, Riemen, Zahnräder und Ritzel,
  • Kabel, Stecker, Schrumpfschläuche, Kabelbinder.

Damit sollte es sehr einfach werden, die Teile in der richtigen Größe zu erzeugen und als druckbare .stl Dateien abzuspeichern.

Die Abmessungen eines (Bausatz-) Mendel90 betragen (B*H*T) 46cm * 40cm * 42cm. Die maximale Druckgröße beträgt 20cm * 20cm * 20cm. Um die Grundplatte (46cm * 42cm) drucken zu können, habe ich alle Maße auf das 0,4-fache skaliert. Damit kommt man auf 18,4cm * 16,8cm für die Grundplatte. Alle anderen Bauteile sind kleiner und können in diesem Maßstab leicht gedruckt werden.

Die Rahmenteile waren dann auch die ersten Teile, die ich aus den .scad Dateien erzeugt und als .stl Dateien exportiert habe. Das Vorgehen möchte ich hier ein wenig erläutern:

  1. Herunterladen und Auspacken des aktuellen Stands der Mendel90 Dateien von Github.
  2. Im Ordner Mendel90-master\dibond\views findet man Ansichten, die man als Ausgangsbasis verwenden kann. Für die Rahmenteile eignet sich das Bild frame_assembly.png.
  3. Die zugehörige .scad Datei ist Mendel90-master\views\frame_assembly.scad. Öffnet man diese Datei in OpenSCAD erhält man, nachdem alles durchgerechnet wurde, eine Ansicht, die dem obigen Bild entspricht. Je nach Leistung des Rechners kann das auch mal ein paar Minuten dauern.
  4. Zum Entfernen der Elemente, die man nicht benötigt, muss man den aufgerufenen Funktionen folgen. Die Anweisungen

    use <../scad/main.scad>

    und

    frame_assembly();

    bedeuten, dass eine weitere Datei zum Berechnen der Ansicht benutzt wird und dass eine Funktion frame_assembly() aufgerufen wird.
  5. Man öffnet also die Datei main.scad und sucht darin die Funktion frame_assembly(). In Zeile 835 wird man fündig.
  6. Nun kann man vor jedem Block, den man nicht benötigt, ein * platzieren. Damit entfernt man den Block aus der Berechnung. Im konkreten Fall sind für die Bodenplatte überall bis auf frame_base(); die * anzubringen.
  7. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, exportiert man das Bauteil in eine .stl Datei.
  8. Verkleinern und Ausrichten kann man zwar auch gleich in OpenSCAD machen, ich habe allerdings diese Schritte in Netfabb Studio erledigt.

Damit erhält man für alle Bauteile nach und nach die zum Drucken notwendige .stl Datei. An einigen Stellen ist es jedoch sinnvoll, nicht ein einzelnes Bauteil zu erzeugen, sondern gleich eine ganze Baugruppe. Alle Bauteile, die mit Linearlager ausgestattet werden, eignen sich gut dafür. Sie müssen dann weder eingepresst, noch mit Kabelbindern fixiert werden.

Nach den Rahmenteilen habe ich die Datei für die Schrittmotoren erzeugt. Hier habe ich während dem Druck zweimal das Filament gewechselt, um die typische Färbung der Originale zu erreichen:




Nach und nach spuckte mein Drucker immer mehr Bauteile aus und die Montage konnte beginnen. Zunächst hatte ich daran gedacht, alle Teile zusammenzukleben. PLA jedoch sträubt sich ziemlich. Verschweißen klappt gut, ist aber nicht überall praktisch. Auch Heißkleber erfüllt seinen Zweck. Schließlich habe ich es mit M1,6 Schrauben versucht. Am Ende sieht das Modell mit den Schrauben viel besser aus, als wenn man es zusammengeklebt hätte. Falls man mal etwas auseinanderbauen will, kann man das Dank der Schrauben auch tun.














Original- und Modelteil im Vergleich:



Sehr gut gelungen ist mir auch die Melzi-Platine in grün / schwarz. Auch hier habe ich während dem Druck das Filament gewechselt:






Zum Schluss noch ein paar Bilder vom fertigen Modell:















Ein Video gibt es auch: